Im Jahr 1927 befasste sich der Vorstand der Ortsgruppe Weinheim erstmals mit dem Gedanken, ein Unterkunfts- und Wanderheim zu schaffen. Angeregt wurde dies vom Mitglied Wilhelm Kumpf , einem gebürtigen Hammelbacher.

Er wusste von einem Bauernhaus am Höhenweg Wald-Michelbach - Fürth, das zum Verkauf stand. Bei einer Wanderung über die Tromm entschloss man sich, das Objekt zu besichtigen. Doch das Haus war verfallen und abbruchreif. Die einzigartige Lage im herrlichen Odenwald jedoch bewog den Vorstand, mit Obmann Christoph Schenk an der Spitze, das Projekt den Mitgliedern vorzutragen.

In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde einstimmig beschlossen, das Anwesen mit 1700m² Gelände zu erwerben. In diese Zeit fielen Inflation und Wirtschaftskrise, und es gehörte viel Optimismus und Unternehmungsgeist dazu, ein solches Vorhaben zu beschließen. Doch Tatkraft und Zusammengehörigkeitsgefühl der Naturfreunde meisterten alle Schwierigkeiten. Anfang 1928 konnte der Ankauf getätigt werden. Durch Darlehen der Ortsgruppe Mannheim, des Gaues Baden und der Sparkasse Weinheim sowie durch Spenden der Mitglieder war die Finanzierung weitestgehend gesichert. Die fehlenden Mittel wurden durch eine Hypothek beschafft. Im März 1928 wurde das alte Haus abgerissen.

Unter Leitung des Weinheimer Architekten Leopold Wenz wurde sofort mit dem Wiederaufbau begonnen. Neben der Weinheimer Baufirma Wilhelm Jöst und dem Scharbacher Zimmergeschäft Ph. Fitler legten auch die Mitglieder aus Weinheim und der auswärtigen Ortsgruppen Hand an. Erwähnt sei hier, dass Wilhelm Jöst, Bauunternehmer und Mitglied der Ortsgruppe Weinheim, das Geld für seine Arbeit dem Verein unbegrenzt stundete.

Am 6. Mai 1928 wurde in kleiner Feierstunde das Richtfest gefeiert, und am 8. Juli 1928 war das Werk vollendet. Das Haus hatte 41 Betten in Schlafräumen und Ferienzimmern. Bei Massenbelegung bot es 100 Übernachtungsmöglichkeiten. Hunderte von Naturfreunden kamen zur Hausweihe, der ein Festakt im Pfälzer Hof in Weinheim vorausging. Alle sprachen der Ortsgruppe Weinheim Lob, Dank und Anerkennung aus für das gelungene Werk. Die Häuserkette Kohlhof - Tromm - Borstein bzw. Kohlhof - Trom - Rimdidim war geschlossen.

 

Das Haus stand nun als Wanderstützpunkt sowie als Ferienheim im Sommer und im Winter zur Verfügung.

Wanderfreunde aus Nah und Fern fanden hier Ruhe und Erholung.

 

Als im Jahr 1933 die Nationalsozialisten die Macht übernahmen, wurden die Naturfreunde verboten. Die Naturfreundehäuser, unter unzähligen Opfern und Entbehrungen erbaut, wurden rücksichtslos enteignet. Das Trommhaus wurde Unterkunft für SA und Polizei. Später wurde es dann an den „Schnauferl Club" Mannheim verkauft, der es zum Carl-Benz-Haus machte.

 

Nach dem Zusammenbruch 1945 wurde sofort der Antrag auf Wiederzulassung des Touristenvereins „Die Naturfreunde" gestellt. Am 9. November 1945 fand in Karlsruhe die Wiedergründungsfeier des Landesverbandes Baden statt. 1946 wurde auch die Ortsgruppe Weinheim wieder ins Leben gerufen. Unverzüglich wurden die Ansprüche auf das Trommhaus geltend gemacht.

Der Landesvorsitzende Heinrich Coblenz und die Weinheimer Naturfreunde Peter Ewald und Peter Fischer erreichten in unzähligen Verhandlungen mit der hessischen Wiedergutmachungskammer und dem Treuhänder des Schnauferl-Clubs, dass das Trommhaus 1948 wieder in den Besitz der Ortsgruppe Weinheim gelangte. Allerdings musste für einige Neuerungen, darunter der Anbau des heutigen großen Aufenthaltsraums, der Betrag von 4.000,- Mark bezahlt werden.

Wieder fanden sich Idealisten, die sich ans Werk machten, das Haus zu erweitern und zu verbessern. Der große Aufenthaltsraum wurde aufgestockt, ein Brunnen zur Wasserversorgung gebohrt, ein Campingplatz mit sanitären Anlagen eingerichtet. Die großen Schlafräume wurden zu Zimmern umgebaut und eine Warmluftheizung installiert, die zunächst mit Kohle, später mit Propangas betrieben wurde.

 

Von 1948 bis 1952 war das Trommhaus verpachtet, seit 1952 wird es von ehrenamtlichen Hausdiensten bewirtschaftet.

In den letzten Wochen und Monaten wurde das Haus in Eigenregie komplett renoviert: Zimmer, Treppenhaus und Flur wurden neu gestaltet und umfangreiche räumliche Veränderungen vorgenommen. Dazu wurden die Außenfassade neu verputzt und die charakteristischen Holzschindeln erneuert.

Der Umbau war notwendig geworden, um zum einen den verschärften Auflagen zum Brand- und Personenschutz gerecht zu werden, und zum anderen, um die Attraktivität eines Urlaubs im Trommhaus weiter zu erhöhen.

So wurde bei der Auswahl der Baustoffe auf natürliche Produkte Wert gelegt. Viel Holz sorgt für eine gemütliche Atmosphäre und gleichzeitig für ein gesundes Raumklima. Eine zentrale Warmwasser-Heizung, umweltfreundlich mit Flüssiggas betrieben, sorgt für angenehme Temperaturen im Haus.

 

Es sind nicht nur die Gebäude, Holz, Stein und Glas, die den Charakter des Hauses ausmachen. Es sind vor allem die Menschen mit ihrer Tatkraft, ihrem Zusammengehörigkeitsgefühl und ihren Idealen, die das Haus zu dem machen und gemacht haben, was es heute ist:
Das Trommhaus